„Die Bergretter“ | Sebastian Ströbel stellt klar: Es gibt kein Zurück für Markus und Katharina!

„Die Bergretter“ | Sebastian Ströbel stellt klar: Es gibt kein Zurück für Markus und Katharina!

Inhalt

De 16. Staffel „Die Bergretter“ startet im ZDF. Im Interview verrät Sebastian Ströbel, wie es für Markus weitergeht und warum ihn die Rolle nachhaltig geprägt hat.

Seit mittlerweile fast zehn Jahren ist Sebastian Ströbel nun schon bei „Die Bergretter“ zu sehen! In Staffel 6 war der Darsteller erstmals in einer Episodenrolle zu sehen, ein Jahr später wurde seine Rolle Markus Kofler dann zur Hauptfigur ab Staffel 7. Nun befindet sich das erfolgreiche Format bereits in der 16. Staffel – und ist auf dem besten Wege, ein Stück Fernsehgeschichte zu werden, ist sich der TV-Star sicher.

Sebastian Ströbel spielt die Rolle des Markus Kofler seit fast zehn Jahren. Foto: IMAGO / Panama Pictures
Sebastian Ströbel spielt die Rolle des Markus Kofler seit fast zehn Jahren. Foto: IMAGO / Panama Pictures

„Die Bergretter“: Sebastian Ströbel über Staffel 16

Staffel 16, die nur fünf statt der sonst üblichen sieben Filme beinhaltet, hat einiges zu bieten, wie der Trailer zeigt. Neben actionreicher Szenen wird auch Markus kompliziertes Liebesleben eine Rolle spielen. Im Interview mit „TV Movie Online“ verrät Sebastian Ströbel, warum es wohl keine Chance mehr für Markus und Katharina gibt und welche Szenen für ihn die größte Herausforderung dargestellt haben.

TV Movie: Die Bergretter-Dreharbeiten zur 16. Staffel sind abgeschlossen. Was steht bei dir als Nächstes an?

Sebastian Ströbel: Ich bin jetzt in der Arktis und beginne da eine neue Expedition für Terra X. Es wird wieder eine Jahreszeiten-Reise, das heißt, ich bin jetzt drei Wochen unterwegs und im nächsten Jahr dann noch einmal. Dort werde ich Menschen treffen, die in diesen extremen Bedingungen leben – Forscher, aber auch die indigene Bevölkerung vor Ort. Und das alles dann bei bis zu -40 Grad und dazu noch größtenteils im Dunkeln. Schauen wir mal, wie meine Sinne darauf reagieren.

TV Movie: Du suchst auf jeden Fall das Abenteuer! Hast du denn auch Angst vor solchen Expeditionen?

Sebastian Ströbel: Ich war auch schon bei meiner Alpen-Expedition im letzten Jahr angespannt. Einfach, weil es eine Herausforderung ist und man nicht weiß, was da jetzt passiert. Ich muss zugeben: Jetzt ist auch eine Anspannung da, wie der Körper dort herausgefordert wird und wie er mit den Gegebenheiten umgeht. Deswegen ist es noch mal ein ganz neues Abenteuer. Aber genau das liegt mir auch.

TV Movie: Viele waren ja erst einmal enttäuscht, weil Staffel 16 nur 5 statt den sonstigen 7 Filmen enthält. Warum ist die Staffel trotzdem ein Highlight für dich?

Sebastian Ströbel: Die Staffel ist kompakter und etwas stringenter erzählt. Aber wir sind nicht weniger spannend oder emotional in den neuen Filmen. Natürlich fehlen letztendlich zwei Filme, aber das steigert auch die Vorfreude aufs nächste Jahr. Wir haben ja schon zwei Filme für die nächste Staffel gedreht. Und was irre ist: Mit diesen zwei Folgen haben wir die Marke der 100. Folge geknackt. Und ich habe auch die zehn Jahre voll. Es gibt also viele Jubiläen, die anstehen.
Vor allem in der heutigen Zeit, wo es noch mal viel mehr Konkurrenz gibt, auch durch Streaminganbieter, ist das eine große Leistung. Es ist schon so, dass man sich auf diesen heiß umkämpften Sendeplätze auch der Konkurrenz stellen muss. Das zeigt auch, wie wenig „Die Bergretter“ austauschbar sind. Das geht langsam schon in Richtung Fernsehgeschichte.

TV Movie: Jetzt wurde ja auch der Trailer veröffentlicht und man sieht, dass Markus zwischen den Stühlen steht, zwischen Nina, die eben zurück ist und Alex, seiner neuen Freundin. Wie geht Markus damit um?

Sebastian Ströbel: Nachdem Nina zurück ist, kann man sich natürlich denken – wenn man weiß, wie Markus emotional tickt – dass das für ihn eine riesige Herausforderung ist, weil er jemand ist, der eine Freundin oder ein Freund niemals im Stich lassen wird. Die Werte, die ihn leiten, machen es aber auch nicht so einfach, ihm zu folgen und dem gerecht zu werden. Er selbst scheitert ja auch oft genug an diesen Ansprüchen. Ich glaube, diesem Dilemma ist er immer wieder ausgesetzt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch seine Heldengeschichte. Dass immer dann, wenn er mal endlich etwas für sich gefunden hat, eben auch privat, dass er dann oft einen Schlag in den Nacken bekommt. Und er dann eine besondere Art hat, mit diesen Rückschlägen und Tiefen im Privaten umzugehen.

TV Movie Online: Wenn man sich mal so die Kommentare bei Instagram angeschaut, dann ist der allgemeine Ton: Wir wollen Katharina und Markus zurück. Und das wird ja im Trailer auch etwas angedeutet. Gibt es denn Hoffnung auf ein Liebescomeback?

Sebastian Ströbel: Na klar, es gibt die Fans der beiden, die sich das sehr wünschen. Aber so einfach ist das Leben eben nicht. Es hat alles seine Zeit im Leben und es gibt einfach Dinge, die sind vergangen, die kann man nicht wieder aufbauen. Das ist die Vergangenheit. Was die Zukunft bringt, das weiß man sowieso nie. Aber es ist auf jeden Fall ganz sicher, dass Markus nach vorne schauen möchte und nicht mehr zurückschaut. Ich vergleiche das immer so: Wenn man jeden Tag immer nur Schwarzwälder Kirschtorte hat, dann versaut man sich den Magen. Es geht auch um die Dosierung. Man muss immer mal wieder alte Zöpfe abschneiden, um nach vorne zu kommen.

Sebastian Ströbel macht seine Stunts bei "Die Bergretter" fast komplett selbst. Foto: ZDF / Barbara Bauriedl
Sebastian Ströbel macht seine Stunts bei „Die Bergretter“ fast komplett selbst. Foto: ZDF / Barbara Bauriedl

TV Movie: Was mich, wenn ich die Folgen dann immer schaue, nachhaltig beeindruckt, sind die Action-Aufnahmen. Du machst ja auch viele Stunts selbst. Wenn man jetzt so lange dabei ist, kann man dann überhaupt noch einschätzen, ob man einen Stunt machen sollte oder nicht? Oder vielleicht sogar besser, weil man die Erfahrung hat?

Sebastian Ströbel: Also besser auf keinen Fall. Letztendlich entscheidet das unser Stunt-Koordinator, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammenarbeite und auch andere Projekte gemacht habe. Wir sind eng miteinander verbunden. Er weiß darum, dass es mein Ziel ist, so viel wie möglich selbst zu machen. Bei den Dingen, die wir machen, ist es auch so, dass wir immer einen Weg finden, dass ich es selbst mache. Es gibt aber auch Situationen, da bin ich machtlos, in denen wir das einfach nicht verantworten können. Zum Beispiel dann, wenn ich die Verantwortung für das Leben von jemand anderem übernehmen müsste. Das sind Momente, in denen beispielsweise jemand ausgeklinkt wird oder es um eine echte Bergung geht. Das würde ich niemals machen. Ich bin immer noch Schauspieler. Aber diese ganzen Dinge, die ich selber bestimmen kann und wo es um mich selber geht, die übernehme ich. Das macht ja das Format für mich persönlich auch aus.

Sebastian Ströbel kommt bei „Bergretter“-Dreh an seine Grenzen

TV Movie: Du warst gerade bei Riverboat und hast erzählt, dass die Rolle auch was mit dir gemacht hat. Was würdest du sagen, ist die größte Veränderung an dir, die du dieser Rolle zu verdanken hast?

Sebastian Ströbel: Ich bin eine Art Botschafter der Berge geworden und das wäre ohne Markus Kofler nicht passiert. Ich fühle mich der Region und den Menschen sehr verpflichtet. Ich bekomme mit, dass alle einem wohlgesonnen sind und man einfach akzeptiert wird. Aber es gibt auch die negativen Seiten. Der Klimawandel schreitet weiter voran und ich möchte den Menschen etwas über die Berge vermitteln, zum Beispiel durch mein Buch. Vielleicht erreicht man dadurch, dass die Leute ein bisschen ein Bewusstsein dafür bekommen, wie sich die Welt verändert. Vielleicht einerseits eine gewisse Verantwortung zu spüren und anderseits den Menschen eine Perspektive zu bieten und Wege zu finden, wie wir das gemeinsam schaffen. Wir Menschen haben eigentlich eine riesengroße Qualität. Wir können uns zusammenzuraufen, wenn es darauf ankommt und Perspektiven für die Zukunft schaffen, vor allem für unsere Kinder. Das ist die Verantwortung, die wir haben. Das finde ich sehr wichtig, und das ist das, was ich mit Markus gemeinsam habe.

TV Movie: Du hast jetzt auch ein Buch zusammen mit Heri Eisl, einem echten Bergretter, herausgebracht. Gibt es eine Sache, die dich über die Bergrettung am meisten überrascht hat?

Sebastian Ströbel: Das bessere Wort wäre in diesem Fall beeindruckt und das ist die Organisation, wie sich die Menschen in diesem Ehrenamt zusammenfinden. Dass man den Menschen hilft und für sie da ist. Ich bin beeindruckt, wie viele Menschen es gibt, die mit ihrem Leben, Zeiteinsatz, Geld und auch materiellen Einsatz versuchen, anderen Menschen zu helfen, um sie aus der Not zu holen – egal, ob sie selbstverschuldet in die Situation gekommen sind oder nicht. Es ist ja kein Beruf, sondern eine Berufung.

TV Movie: „Die Bergretter“, dann deine Expeditionen und das Buch: Wie bringst du das alles unter einen Hut?

Sebastian Ströbel: Es müssen Projekte sein, auf die ich Lust habe. Aber ich habe schon wieder 1000 andere Ideen, die ich dann weiterspinnen möchte. Es belastet mich auch nicht. Ich bin schon sehr positiv und liebe, was ich tue. Es gibt auch Momente, wo ich müde bin, aber das ist mein Motor und das fällt mir dann auch leicht, die Zeit zu investieren.

TV Movie: Letztes Jahr hast du in einem Interview erzählt, dass es beim Dreh zu einer Alpen-Doku wirklich brenzlig wurde, und schon eine Vorstufe des Erfrierens eingetreten ist. Du gleichzeitig es aber auch liebst, an deine Grenzen zu gehen. Was war deine bisher größte Grenzerfahrung bei den Bergrettern?

Sebastian Ströbel: Das kann ich gar nicht so sagen. Aber allgemein sind Dreharbeiten im Wildwasser wahnsinnig hart, wenn man mehrere Tage im Wasser steht und es richtig zur Sache geht. Ständig im eisigen Wasser zu sein und dann ist das Wetter womöglich auch noch scheiße. Das ist extrem anstrengend und der Körper kommt irgendwann an seine Grenzen. Wir tragen zwar Neoprenanzüge, schneiden diese aber alle ein, weil man davon nichts sehen darf. Das heißt, man kommt dann auch recht schnell in Bereiche, wo du merkst, dass es dir Energie entzieht. Wenn du dann am Abend zu Hause bist, zieht sich dein gesamtes Genick zusammen, als Reaktion auf das kalte Wasser. Dazu kommt immer der Lärm, was dich auch psychisch angreift.

Author Image
pezso

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert