Absichtlich getäuscht? „Bares für Rares“-Verkäufer droht mit Klage

Absichtlich getäuscht? „Bares für Rares“-Verkäufer droht mit Klage

Er wollte nur ein altes Gemälde verkaufen, doch inzwischen fühlt sich ein „Bares für Rares Österreich“-Gast hinters Licht geführt und droht mit rechtlichen Konsequenzen.

Da bahnt sich Ärger an: Der Gemeindebedienstete Alexander S. verkaufte bei „Bares für Rares Österreich“ ein Gemälde, das später für das Achtzigfache weiterverkauft wurde. Nun will der Familienvater gegen den Antiquitätenhändler „wegen Irrtums“ und „Verkürzung über die Hälfte“ des „wahren Wertes“ rechtliche Schritte einleiten, berichtet die Zeitung „Der Standard“.

„Bares für Rares Österreich“: Gemälde deutlich unter Wert verkauft

Was war passiert? Im Januar wurde eine Sendung der österreichischen Version der Show im TV ausgestrahlt, in der Alexander S. ein Bild verkaufte, das sich im Familienbesitz befand. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Ölgemälde auf Leinwand namens „Wilde Kaninchen im Grase“ von Ferdinand von Rayksi, ein Künstler, der von 1806 bis 1890 lebte.

Bei „Bares für Rares Österreich“ sorgte nun ein Fall für Furore, der vor Gericht enden könnte. Foto: ZDF

Trotz des Alters und des bedeutenden Malers wurde der Wert des Bildes als recht gering eingeschätzt. Circa 500 bis 600 Euro würde er für das Werk erhalten, so der Experte Professor Erich Tromayer. Die Begründung: Das Gemälde sei „unsachgemäß resturiert“ und „schwer misshandelt“ worden. Händler Markus Kral kaufte es Alexander S. schließlich für 550 Euro ab.

Aufgezeichnet wurde die Sendung bereits im Sommer 2022. Zum Zeitpunkt der TV-Ausstrahlung war das Gemälde bereits weiterverkauft worden – für das Achtzigfache. Drei Wochen nach dem Kauf durch Markus Kral landete es im Wiener Auktionshaus Dorotheum, wo dessen Wert auf 3.000 bis 4.000 Euro geschätzt wurde. Gleich zwei Interessenten fand das Bild, die sich mehrfach überboten, sodass das Werk schließlich für 34.000 Euro bei einer Online-Auktion im Dezember 2022 versteigert wurde. Inklusive Aufgeld blätterte der Sammler sogar ganze 43.520 Euro für „Wilde Kaninchen im Grase“ hin, der bislang höchste Betrag, der je für einen von Rayski erzielt wurde, – und das, bevor die „Bares für Rares Österreich“-Ausgabe mit dem Gemälde überhaupt gesendet wurde.

„Bares für Rares Österreich“: Alexander S. droht mit Klage

Nun will Alexander S. den Verkauf an Markus Kral anfechten und droht mit Klage. Er hegt den Verdacht, er sei bezüglich des Wertes absichtlich falsch beraten worden. Im Zuge der Berichterstattung holte „Der Standard“ eine Meinung von Experten des Auktionshauses Kinsky ein, die die Bewertung in der Show nicht nachvollziehen konnten und das Werk auf 6.000 bis 9.000 Euro schätzten. „Das Bild wies eine alte, jedenfalls professionell durchgeführte Restaurierung sowie alterstypische Risse in der Malschicht auf“, heißt es in der Zeitung. Von einer Misshandlung und unsachmäßigen Restauration kann nicht die Rede sein!

Für den Fall von Alexander S. übernehmen weder „Bares für Rares Österreich“, noch die Produktionsfirma On-Media oder der Sender ServusTV die Verantwortung. Händler Markus Kral bestreitet die Vorwürfe und erklärt, er habe das von Alexander S. erstandene Gemälde an einen Zwischenhändler für 2.000 Euro verkauft. Auch Experte Erich Tromeyer ist sich keiner Schuld bewusst und erklärte gegenüber „Bild“: „Ich fühle mich unschuldig, habe nach bestem Wissen und Gewissen begutachtet.“

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pezso

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