Der Dortmunder Tatort ist im Umbruch: Kommissarin Martina Bönisch ist tot, Kommissar Peter Faber ist krankgeschrieben und Kommissarin Rosa Herzog muss verarbeiten, dass sie in einem Sarg lebendig gefangen gehalten wurde. „Die Drei müssen sich neu aufstellen, die Beziehungen untereinander überprüfen, sich neu verbinden und hoffentlich wieder finden“, erklärt Regisseur Richard Huber. Keine guten Voraussetzungen für einen neuen Fall, doch die Welt dreht sich weiter und das Verbrechen nimmt keine Rücksicht auf Befindlichkeiten.
DARUM GEHT’S IN „DU BLEIBST HIER“
Im Dortmunder Westpark wird eine große Blutlache entdeckt. Gleichzeitig wird Andreas Richter, der Chef einer Dortmunder Immobilienfirma, vermisst. Es gibt keine Leiche, aber eine Menge Leute hätten ein Motiv, Richter für immer aus dem Weg zu räumen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Immobilien im Kreuzviertel aufzukaufen und Mietwohnungen in Luxusobjekte zu verwandeln. Privat steht die Scheidung von seiner Frau Natalia an, die kein gutes Haar an ihm lässt.
Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) mit seinem Kaktus am Grab von Martina Bönisch.
WAS HAT FABERS VATER MIT DEM FALL ZU TUN?
Jan und Rosa stoßen im Zuge der Ermittlungen auf Fabers Vater Josef, der seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn hat. Jörg Hoffmann weiß, was die Begegnung mit seinem Vater in seiner Figur „Faber“ auslöst: „Ein Potpourri der ambivalentesten Gefühle, zu Beginn überdeckt von Zorn und Hass. Sich nun auch noch mit dem Vater beschäftigen zu müssen, ist für Faber nur ein zusätzliches Problem. Doch zugleich bringt es ihn zurück ins Handeln. Peu à peu legt diese Begegnung andere Schichten in ihm frei. Er kann gar nicht anders, als dem nachzugehen, es zieht ihn dahin.“
JÖRG HARTMANN ALS AUTOR
Diesmal ist Jörg Hartmann nicht nur als Hauptdarsteller im Dortmunder Tatort vertreten, er hat auch – zusammen mit Jürgen Werner – das Drehbuch für den ersten Fall nach Bönischs Tod geschrieben. Keine leichte Aufgabe für den Schauspieler, wie er selbst zugibt: „Es war für mich eine Herausforderung, den Autor beim Spielen zu vergessen. Beim Schreiben hat man natürlich jede Szene im Kopf, auch den Ton aller Figuren und deren Haltung.
Sich davon freizumachen, ist ganz wichtig, schließlich bringen sich alle Beteiligten mit ihrer Leidenschaft und Kreativität ein, sodass jedes falsche Festhalten an den eigenen Bildern destruktiv wäre. Ich habe Richard Huber, unseren Regisseur, auch immer darum gebeten, mir zu sagen, falls ich ihn nerven sollte. Meine Nervosität und Anspannung beim Dreh waren auf jeden Fall höher als sonst.“
„Tatort – Du bleibst hier“ läuft am Sonntag, 15. Januar 2023, um 20.15 Uhr im Ersten. Der Krimi ist nach der Ausstrahlung sechs Monate lang in der ARD-Mediathek abrufbar.