Konrad Wilhelm aus Bassum wollte bei der TV-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ die große Liebe finden. Nun ist klar: Das hat nicht geklappt.
Bassum – Fürsorglich versorgt Konrad Wilhelm die auf seinem Hof in Bassum untergestellten Pferde. Eine Frau steht dabei nicht an seiner Seite. Dabei hatte er genau danach in den vergangenen Wochen Ausschau gehalten – und zwar vor einem Millionenpublikum zur besten Sendezeit im Fernsehen. Der Bassumer war als Teilnehmer der bekannten TV-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ auf der Suche nach der großen Liebe gewesen. Von Erfolg gekrönt war die Mission zwar nicht. Dennoch sagt der 61-Jährige gut gelaunt: „Es hat Spaß gemacht.“
Schon beim Zusammentreffen stimmt die Chemie nicht
Ein kurzer Rückblick: Wilhelms Bekannte Alena Schmidt hatte den nebenberuflichen Landwirt mit einem Faible für Pfauen vor einem Jahr in einer Bierlaune beim Privatfernsehsender RTL als Kandidat für die Sendung angemeldet. Dort schien der Bassumer das Interesse der Produzenten geweckt zu haben, denn etliche Telefonate und Vorstellungsrunden später war klar: Wilhelm macht mit. So bekam er im Frühjahr zum ersten Mal Besuch eines Fernsehteams. Das drehte mit ihm einen Einspieler, um ihn der Frauenwelt zu präsentieren.
In der Ende September ausgestrahlten ersten Episode der Sendung erfuhren die Zuschauer, dass Konrad Wilhelm sich aus den vielen Einsendungen für Doris und Ute entschieden hat. Die lernte er im Juni auf einem Scheunenfest persönlich kennen. Nun, nachdem die letzte Episode kurz nach Weihnachten ausgestrahlt wurde, kann Wilhelm frei sprechen: „Zwei nette Frauen“, sagt er – aber schon bei diesem ersten Zusammentreffen habe er gemerkt, dass die Chemie zu keiner der beiden so richtig zu passen scheint.
Dennoch entschied er sich, eine der beiden Frauen für die im Juli angesetzte Hofwoche näher kennenzulernen. Seine Entscheidung fiel auf die sichtbar glückliche Doris. Sie zog bei Wilhelm ein, bekam für die Woche mit ihren 70 Drehstunden seine Wohnung, während der Bassumer sich für diese Zeit ein Stockwerk tiefer häuslich einrichtete.
„Bauer sucht Frau“-Kandidat Konrad Wilhelm aus Bassum: „Haben mich machen lassen“
Wilhelm beschreibt lange Drehtage, an denen die beiden zusammen etwa einen Zaun aufgestellt oder ein Pfauennest ausgehoben haben. Dabei habe er durchaus auch seinen eigenen Kopf durchgesetzt: So habe das Drehteam vorgeschlagen, er solle einen Tee trinken, erzählt er und lacht. „Aber ich trinke keinen Tee, das glaubt mir doch keiner.“ Stattdessen habe er sich ein Bier gegönnt. „Irgendwann haben sie mich machen lassen“, sagt der hauptberufliche Fuger mit einem Grinsen im Gesicht.
Deshalb ging er – gemeinsam mit Doris – zum Schützenfest in Ringmar; das Fernsehteam habe ihn gebeten, um halb 10 Uhr abends wieder zurück zu sein. Wilhelm lacht erneut. „Ich war um halb 4 Uhr morgens zu Hause“, gibt er zu – im Gegensatz zu Doris, die von einem seiner Freunde zu halb 10 wieder auf seinen Hof gebracht worden sei.
Beim Schützenfest habe sich ihm zudem die Reichweite der Sendung offenbart: „Wie oft ich dort angesprochen worden bin!“ Wieder grinst er. Dasselbe sei ihm bei einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg widerfahren, sogar Fotowünsche habe er erfüllen müssen.
Liebesbriefe und Pralinen für Konrad Wilhelm – und ein kleines Happy End
Einen Wunsch konnte Wilhelm jedoch nicht erfüllen: den Wunsch der um seine Gunst buhlenden Doris nach einer innigeren Beziehung. Das habe er ihr zwar so mitgeteilt, dennoch habe sie sich freundschaftlich zu Aktivitäten wie Tanzen oder Klettern verabreden wollen. Der 61-Jährige winkt ab. Für ihn habe das nichts mehr mit Freundschaft zu tun. Zudem sei die Zeit ein Faktor – schließlich lebt Doris rund anderthalb Stunden entfernt. Das habe sie nicht davon abgehalten, eines Morgens unangekündigt mit Brötchen vom Bäcker vor seiner Tür zu stehen. Aber auch dieses Manöver reichte nicht, um Wilhelms Herz doch noch zu erobern.
Und sie scheint nicht die einzige Frau zu sein, die das probiert: Noch immer bekomme er Briefe von Frauen, die ihn gerne kennenlernen möchten. Auch über das Internet sei es zu Kontaktversuchen gekommen – und eine Frau habe sogar mit Pralinen in der Hand auf seinem Hof in Bassum gestanden. „Aber ich muss das alles jetzt erst mal sacken lassen“, sagt Konrad Wilhelm. Immerhin: Neben viel Spaß habe ihm die Teilnahme an der TV-Show auch ein paar neue Bekanntschaften beschert: Es gebe eine Whatsapp-Gruppe, über die er nach wie vor Kontakt zu den anderen Kandidaten der Sendung halte. „Bauer findet Freunde“ – immerhin ein kleines Happy End.